Andacht

Liebe Gemeinde,

als Queen Elisabeth II. letztes Jahr verstarb, war das für viele Menschen sehr schwer. Gefühlt war sie immer da, mit ihren bunten Kostümen für alle sichtbar. Bodenständigkeit, Pflichtbewusstsein und keine Scheu vor Arbeit sind ihre Markenzeichen gewesen. Sich die Hände schmutzig zu machen war für sie als gelernte Mechanikerin kein großes Ding – auch wenn dieser Umstand gern vergessen wurde, neben Prunk und Skandalen. Queen Elisabeth II hat das Bild, das wir von König*innen haben, stark geprägt.

In der Bibel lesen wir auch von einem König.
Er wurde in einem Stall geboren, kleidete sich in Alltagskleidung, ging zu den gesellschaftlich Ausgestoßenen und ritt auf einem Esel. Trotzdem verbreitete er bei allen, die ihn sahen und erlebten, große Hoffnung. Als Gottes Sohn ist es nur natürlich, dass auf Jesus die Hoffnungen auf einen neuen König ruhen. Wenn Gott der König über die Welt ist, wird sein Sohn irgendwann auch König.

Als Getaufte sind wir in die Gemeinschaft von Gottes Kindern aufgenommen. Jesus ist unser Bruder. Somit sind wir Könige und Königinnen in spe. Was für eine Würde, was für eine Ehre. Aber auch eine große Verpflichtung. In diesem Bewusstsein können wir entscheiden, welches Bild von Gottes Königtum wir repräsentieren und leben wollen.

Ihr Lieben, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir einmal sein werden, ist noch gar nicht sichtbar. Wir wissen jedoch:

Wenn es offenbar wird, werden wir Gott ähnlich sein.
(1. Johannes 3,2a)

Ihre
Pfarrerin Laura Bowinkelmann